Tesslin und Yukonriver mit dem Kanu 1995 | |
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26. Juli 1995: Die letzten Wasserkilometer
Regen und Wind als Begleiter
Wir wollten am letzten Tag gegen Mittag an unserem Endziel Carmacks sein, was zur frühen Tagwache um 06.30 Uhr führte. Mir war es vorbehalten mit einem militärischen „Aufstehen“ die faulen Säcke in den Regen und Wind zu rufen. Das letzte Feuer unserer Reise wurde angezündet und mit trockenem Holz vom Vorabend gefüttert. Die nassen Zelte mussten verpackt werden und nach einem Kältefrühstück die Regenblachen, mit allem weiteren Material in feuchtem Zustand verladen werden. An diesem Morgen gehörte sogar unser Wädeli zu den Schnellen, denn er sehnte sich nach einem warmen Bettli. Nach Frühstück und Verladen, was alles nur zirka 1 Stunde dauerte, machten wir uns auf die letzten 26 Kilometer. Wir waren alle regentauglich angezogen, merkten aber bald, dass der Abschied von unseren geliebten Flüssen hart sein würde. Unser Navigator Erich rechnete bei diesem Wetter mit etwa 3 Stunden Fahrzeit, was sich als Richtig herausstellte. Die Tiere und die Vegetation zogen fast unerkannt an uns vorbei, denn wir hatten die grösste Mühe das Kanu stabil und ruhig zu halten. Der Yukon forderte zum Abschluss von den Aemtlern volle Konzentration und Kondition, so dass wir nicht einmal merkten wie sich die Nässe unter den Regenanzügen überall ausbreitete. Aber vier Abenteurer von Schlage der Aemtler-Boys überstanden auch diesen harten Abschnitt und landeten zwar unterkühlt, aber happy in Carmack.
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dreiviertel Stunden nach Erich und Josy haben auch Walti und Wädeli Carmacks erreicht |
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Ein erlösendes Telefon für die Frauen
Nach der geglückten Landung und der Information an unsere Frauen, dass alle vier, zwar drekkig aber gesund und munter, aus der Wildnis zurück gekehrt sind, organisierte Wädeli den Rücktransport. Die Zeit bis uns der Driver abholte, verbrachten wir im Store und am Highway, damit wir auch sicher ins 210 Kilometer entfernte Whitehorse kamen. Nach Rückschub und dem Einlagern der nassen Sachen im Hotelzimmer, konnten wir so gegen 18.00 Uhr, die erste warme Körperpflege in Angriff nehmen und intensiv natürlich sitzend „scheissen“. Nach weiterem Arbeitseinsatz, der aus putzen und trocknen, auspacken, einpacken bestand, war dann endlich Aperozeit angesagt.
Ein Zivilisationssteak zur Rückkehr
Die Verlierer der River-Jassmeisterschaft Josy und Erich, baten die verdienten Sieger Wädeli und Walti zu Tisch. Der Ausgang der durchgeführten Meisterschaft war nach dem zweiten Abend schon „sonnenklar“, denn der von Walti glänzend geführte Wädeli wurde immer stärker und jasste auch mit schlechten Karten hervorragend. Es war ein schöner, amüsanter und wie während der ganzen Riverzeit auch ein lustiger Abend. So gegen 24.00 Uhr wurden die Helden müde und verzogen sich langsam und nach 12 Tagen erstmals ins weiche, warme Bettchen.
Gute Nacht IHR SCHNARCHER!! |
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Brücke von Carmacks | Blick auf den Yukon vor Carmacks |
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