23. Juli 1995: Der Tag in Big Salmon Village

Wir entschieden uns mit 4:0 zum Bleiben

Als ich am Morgen meinen Kopf aus der engen Behausung streckte, sah ich einen Seeadler seine Kreise ziehen und stellte fest, dass wir eine trockene Nacht hatten. Im Getöse meiner Schnarchpartner fing ich an Feuer zu machen und musste mit ansehen wie sich der Himmel sehr schnell wieder verdunkelte und neuerlicher Regen kam. Als die drei faulen Säcke ebenfalls aus ihren Kojen krochen, wurde eine Sitzung einberufen, damit das weitere Vorgehen abgeklärt werden konnte. Josy noch etwas hässig nach der neuerlichen Niederlage in der Kanada-Jassmeisterschaft, war für einen Lesetag, Wädeli für den Backtag, sowie Erich und ich für das Wichtigste: einen Trocknungstag. Die Sitzung konnte nach ca. 1 Stunde abgebrochen werden und jeder machte zuerst Parkdienst an sich und seinen Utensilien, mit oder ohne Wasser.

Der Tagesablauf im Camp der Aemtler-Bubi

Nach einem nicht mit Liebe gemachten, aber doch vorzüglichen Morgenessen, streckte die Sonne ihren Kopf hinter den Wolken hervor und zeigte uns, was für ein Wechselwetter hier unten sein kann. Wir nutzten die Launen der Natur sofort aus und entschieden, die Zelte zu trocknen und in die Poststation zu stellen. Auch begannen wir Holz herbei zu schaffen, was wie immer von den zwei Stärksten erledigt wurde. Sägen, Holz spalten, das Feuer unterhalten, Kleider trocknen und Schuhe nicht zu nahe an die Wärmequelle legen, beschäftigte Erich und Walti den ganzen Tag. Josy und Wädeli betätigten in der meisten Zeit des Tages ihre Backenscharniere, den Computer-Fachsimpeln war angesagt. Tiere beobachten, verbrannten Wald besichtigen und fischen, waren weitere Aktivitäten, die wir über den ganzen Tag verteilten. Der Höhepunkt des Tages war aber das Kuchen backen des „unsterblichen Kochs der Wildnis“ mit Namen Wädeli, den unser Fotograf und Filmer Josy auf Bild festhielt zur Erhaltung für die Nachwelt. Wie er sich plusterte und filmgerecht hinstellte war Spitze.

 (60 Minuten Unterhitze sind zuviel !!!!!!!!)

Ein Trapper mit seiner Gruppe besuchte uns

Ein in Deutschland geborener aber seit 30 Jahren hier lebender Trapper, erzählte uns, hauptsächlich dem „Frögli“ Wädeli. wie seine Lebensweise in dieser schönen Natur aussieht. Juni und Juli sind Kanutouren auf seinem Programm im ganzen Yukongebiet. Ab August bis Oktober verdient er sein Geld mit geführten Jagdtagen, damit Amerikaner und Europäer einen Elch oder Bären schiessen können. Anfangs November lässt er sich und seine Frau per Flugzeug in die Wildnis bringen um Fallen zu stellen und von jeder Beute das Fell mitzunehmen. Wen man seinen Worten glauben darf, muss jemand den Bestand der vielen Tiere mit der Natur zusammen regulieren. Die Nacht verbrachten wir im Schlafsack auf dem Boden der Poststation.

Abendessen:    Spaghetti, Cornedbeef, Rüebligemüse, (für die Augen)

                       Bier, Kaffee, Sensationskuchen,

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