Dawson City 1995
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"Ein muss in Dawson City"
Sourtoe Cocktail

Der Sourtoe Cocktail ist ein Cocktail der besonderen Art. Er wird traditionell, gegen eine Gebühr von
10 Can$, im Sourdough Saloon der Stadt Dawson City, Kanada ausgeschenkt.

Der Begriff „Sourtoe“ steht für „saurer Zeh“ oder „Sauerzeh“. Er heißt so, weil ein alter (echter!) menschlicher Zeh darin schwimmt. Wenn man ihn trinkt, wird man mit einer Urkunde in den „Sourtoe Cocktail Club“ aufgenommen, der schon fast 15.000 Mitglieder zählt. Weitere Voraussetzung ist, das der Zeh die Lippen berühren muss. Jeder „verlorengegangene“ Zeh muss gegebenenfalls von dem Gast ersetzt werden, denn einige Betrunkene hatten es geschafft, einen solchen Zeh zu verschlucken.

Die Geschichte wurde von Dick Stevenson im September 1973 ins Leben gerufen. Er kam auf die Idee, als in seiner Blockhütte ein menschlicher Zeh entdeckt wurde; vermutlich von einem verstorbenen französischem Goldgräber. Der Club ist ein großer touristischer Anziehungspunkt.

28. Juli  1995: Der Klondike Goldrausch

 

Wir fühlen uns als Goldgräber

 

Nach einer kurzen Nacht, ohne Annäherungsversuch von Wädeli und einem guten Frühstück, beschlossen wir etwas Gold einzukaufen. Bei der Stadtrundfahrt mit unserem Vehikel erspähten wir einen Goldstore, der nach Ansicht von Erich die schönste Auswahl anbot. Sofort nach dem Betreten des Ladens, wurde uns von fachkundigem, aufmerksamen Personal das gesuchte Edelmetall vorgestellt. Wir staunten nicht schlecht, als mir der Inhaber ein 250 Gramm Nugget auf die Hand legte, ein tolles aber leider unverkäufliches Stück. Aber trotzdem baumelte nach dem verlassen des Stores an jedem Hals ein Klondike-Nugget, als Erinnerung an bald zu ende gehende Ferien. Nach diesem „Goldgräber-Abenteuer“ brachte uns der gute Driver Walti auf den Aussichtsberg, damit wir alle diese einzigartige Landschaft in uns aufnehmen konnten.

 

     
Reicht nicht mal für ein Bier

 

Dawson-City, Yukon, Wald, Goldabbau, Strassen und Kulturland

 

Das beschreiben des vor meinen Augen liegenden Landes fällt mir echt schwer, denn so habe ich Natur noch nie gesehen. Ein stahlblauer Himmel umrahmte die vielen sich in endlosen Kurven dahin ziehenden Flüsse und grünen, riesigen Wälder. Auf der anderen Seite türmten sich meterhohe Stein und Sandlawinen, die vom massiven Abbau ganzer Gebiete zeugten. Ich hoffe, das unser Fotograf Josy und sein Amateurgehilfe Wädeli die ganze Stimmung eingefangen hat. Wir blieben eine ganze Weile auf diesem Aussichtspunkt und träumten vom Ausstieg mit dem Zurück ins Jahr 1900 als hier für 22’275’000 Millionen Dollar Gold abgebaut wurde. Ich schreibe nicht was jeder Einzelne sich gewünscht hat, denn Wünsche sind Träume die war sein müssten.

 

Der Bonanza Creek hat Besuch aus dem Säuliamt

 

Jedes durch Goldbagger oder von Hand ausgeschürfte Seitental bekam einen Namen, das grösste „ Bonanza-Creek“. Wir staunten nicht schlecht bei der Einfahrt in dieses Goldgräbertal, was hier alles herumsteht und als stumme Zeugen eines Riesenbooms bestaunt werden kann, von der Regierung als historische Stätten deklariert. Aber auch aktive Goldgräber konnten wir im Gespräch etwas kennenlernen und Ihnen bei der Arbeit mit den riesigen Trax und Baggern zuschauen. Es wurde uns bewusst, dass hier oben, wenige Steinwürfe von Alaska entfernt, nur wenig Zeit bleibt, um erfolgreich zu schürfen, denn der Winter kommt sehr schnell und bleibt 5 Monate. Erich und Wedeli, die beiden Buben, wollten auch goldwaschen, was ihnen weiter hinten im Creek auch geboten wurde. Man beachte die glänzenden Augen auf den von Josy meisterhaft gemachten Bildern, als wenige Goldstäubchen in der Pfanne waren. Zum Abschluss unser Entdeckungsreise besuchten wir noch den grössten je gebauten Goldbagger mit den Massen 140x70x15 Metern der während 24 Stunden pro Tag das Gold an den Tag beförderte. Wir waren erschlagen von all diesen Zeugen einer interessanten Vergangenheit und machten uns auf den Weg nach Whitehorse unsere Ausgangsbasis.

 
 
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