Tesslin und Yukonriver mit dem Kanu 1995
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Unser Tagebuchschreiber und Weinkenner Walter Dürr
 

21. Juli 1995: Wir verlassen den Teslin 

 

Noch 6 Tage im Kanu unterwegs

 

Zum Morgenessen gab es die letzten Krümel des ersten 12 Kornbrotes unseres Wädeli, natürlich mit allem Drum und Dran. Erich informierte uns an der Bootsführer-Sitzung über die letzten 35 Kilometer, die wir in 5 Stunden erledigen mussten. Uns war klar, das wir nun in eine etwas mehr befahrene Wasserstrasse kommen würden und genossen daher die Einsamkeit mit der wilden Natur, bei wieder angenehmen Wetter doppelt. Wir wussten aus der umfangreichen Dokumentation die wir auf Mann hatten, dass irgendwann ein grosser River mit dem Namen Yukon auftaucht und uns neue Eindrücke vermitteln wird. Nach einer kleinen Mittagsrast, die mit faulen Sprüchen und einem kleinen Imbiss schnell vorbei ging, versuchten wir in gemütlicher Fahrt die ganze Schönheit nochmals zu geniessen. Wir verkoppelten die Boote und träumten vor uns hin, liessen die Beine hängen und von der Strömung unsern Ziel entgegenbringen.

 

 

Hootalinqua die erste Station am Yukon

Bevor wir unser Camp inmitten verschiedener, verfallener Hütten aufbauen konnten, faszinierte uns der Übergang vom Teslin in den Yukon. Der uns nun vertraute grüne Teslin vermischte sich langsam mit dem hellblauen Yukon und zeigte uns die ganze Grösse und Einzigartigkeit dieser rauhen Gegend, die seit hunderten von Jahren sich selbst geblieben ist. Man kann die Gefühle von uns Hinterwäldlern fast nicht beschreiben, als wir nach intensivem Kampf gegen die Strömung unsern Lagerplatz erreichten. Das Einrichten des Camps und die Besichtigung der Umgebung war schnell abgeschlossen, so dass Erich und Walti das obligate Feuer machen konnten.

 

Erstmals mit anderen Abenteurer im gleichen Camp

 

Unsere Uhren zeigten 17.00 Uhr, als wir mit unseren Amerikaner Freunden und zwei Holländern kurz fachsimpelten über das bis jetzt Erlebte. Da aber am Horizont schwarze Wolken auftauchten, konnte dieser von Wädeli gesuchte Schwatz nicht weiter geführt werden. Die lebenswichtigen Arbeiten mussten an die Hand genommen werden, vom Holzen bis zum Brot backen und dem Regendach bauen. Kaum hatten wir das erste Yukon Menue auf dem Teller und das fertige Brot zum Abkühlen auf dem Tisch, begann es stark zu regnen. Josys Abwaschkünste, ein Besuch bei unseren Freunden mit Kuchen essen und ein weiterer Jass der gestarteten Meisterschaft beendeten einen intensiven aber sehr strengen Tag. Es dauerte jedenfalls nicht lange bis die Aemtler-Boys im Chor schnarchten und von Kälte und Regen nichts mehr spürten.

 

Abendessen:    Fischfilet, Gulasch Josy, Kartoffeln, Rüeblisalat, Kuchen

                       Wein, Kaffee, Grappa, Tee (zum Jassen-für’s Bier zu kalt)

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