Tesslin und Yukonriver mit dem Kanu 1995
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Erich Oester

18. Juli 1995: Ruhetag im  Camp der Ämtler
Retablieren war angesagt
 

Die Tagwache nach dem Niederlagen-Festival von Erich und Josy im Jassen, war erst auf 08.00 angesetzt worden, damit die seelische Verfassung der Momentverlierer wieder besser werde. Nachdem Erich und Walti das Feuer eröffnet haben bereitet uns der noch schläfrige Wädeli ein Morgenessen vor. Es war schon erstaunlich was so ein einzelner Hobbykoch in der Wildnis, aus den Kochtöpfen zauberte. Jedenfalls frassen die drei Schlanken ihre Bäuche voll. Noch während dem Essen wurden die einzelnen Arbeiten verteilt, damit dieser Ruhetag bei schönstem Wetter, für alle ein Erfolg wurde. Josy musste abwaschen, scheissen, aufräumen und lesen. Erich war zum Holzen, Scheissen, Feuern und Trocknen der Schuhe und Kleider abkommandiert. Walti musste scheissen, feuern, spalten und ein Feuerloch graben. Von unserem Koch kann ich folgende Aktivitäten aufzählen: scheissen, waschen, rasieren, backen, kochen, Kaffee saufen und rauchen. Also jeder hatte sein „Aemtli“, war aber frei in der Gestaltung der restlichen Freizeit.

 

Das erste Brot am Tesslin (noch ein wenig zuviel Unterhitze)
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Brot backen am Tesslin Brot backen am Tesslin Brot backen am Tesslin

Das erste Steiner-Teslin-Brot entsteht
 

Die ganze Zeremonie vom Mehl auspacken über Teig herstellen, bis zum Backen wurde von Bäckermeister Wädeli kommentiert. Auch das Erstellen des Backofens wurde vom Fourier  überwacht. Er legte sogar die ersten Holzscheiter selber hinein. Der an dieser Expedition  teilnehmende Starfotograf Josy musste das ganze Vorgehen mit einzelnen Fotos der Nachwelt erhalten. Nach einer langen Zeit, Wädeli nimmts immer gemütlich, kam der grosse Moment der Brotbesichtigung ohne Degustation. Vor unseren Augen lag ein Zwölf-Korn-Steiner-Teslin-Brot mit einem braunen Teint im Gesicht, sowie rabenschwarzer Kruste am Arsch. Nun stimmte Wädeli einen Lobgesang auf sein Werk an und wir alle summten leise mit.
 

 Tausende von Vogelnester
 

Vogelnester Vogelnester Vogelnester

Schlafen, Lesen, Essen, Trinken, Jassen, Beobachten

 Die Natur zeigte sich von der schönsten Seite und zog uns ganz in ihren Bann. Die einzigartige Ruhe, weit weg von der Zivilisation, genossen wir nun in vollen Zügen beim Relaxen, Tiere und Pflanzen beobachten, aber auch zum Dumm-Schnorre. Das Nachtessen war erstmals sehr früh auf 19.30 Uhr angesetzt, was allen nur recht sein konnte, denn der Hunger meldete sich mit lautem knurren. Nach dem Abwasch durch Josy ging es dann in eine Teilpartie der
Teslin-Jukon-Jassmeisterschaft, wovon ich bis Redaktionsschluss das Resultat noch nicht kannte. Es ist aber fast sicher, dass die Paarung Steiner/Dürr einen weiteren Teilerfolg verbuchen wird, denn ihre Ausgeglichenheit ist ihre Stärke.

 

Walter Steiner Koch

Abendessen:
Rüeblisalat, Steak (Knoblauch), Reis,
Rotwein, Grappa, Kaffee, Bier (zum Jassen)

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